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Eine zweite Familie - Die transformative Kraft einer Gruppe

Viele Menschen sehnen sich nach Heilung und Veränderung, oft in der Hoffnung, dass Gott uns direkt und übernatürlich von unseren Schmerzen befreit. Doch was, wenn Gottes Plan für unser Wachstum nicht immer in einem plötzlichen Wunder liegt, sondern in der kontinuierlichen, liebevollen Unterstützung einer Gemeinschaft? Das Kapitel „A Second Family“ aus Henry Clouds Buch beleuchtet, wie Gott oft durch die Gemeinschaft kleiner Gruppen wirkt, um unser Leben zu verändern und uns auf unserem Weg des Wachstums zu begleiten.


Gottes Plan A: Heilung durch Gemeinschaft

Als Henry Cloud sich in einer Phase tiefer Verzweiflung und Verlusts befand, suchte er nach einer schnellen Lösung – einem direkten Eingreifen Gottes, das all seine Schmerzen sofort lindern würde. Doch anstatt eines plötzlichen Wunders führte ihn Gott auf einen anderen, unerwarteten Weg: in eine kleine Bibelgruppe, die von einem Seminaristen namens Bill geleitet wurde.


Anfangs war Henry skeptisch. Die Vorstellung, dass Gott durch andere Menschen wirken könnte, schien ihm wie ein „Plan B“ – eine Art Ersatz für das direkte göttliche Eingreifen, auf das er gehofft hatte. Er erwartete eine übernatürliche Heilung, eine unmittelbare göttliche Intervention, die all seine Probleme lösen würde. Doch stattdessen fand er sich in einer kleinen Gruppe von Menschen wieder, die ihm mit Liebe und Unterstützung begegneten.


Im Laufe der Zeit begann Henry zu erkennen, dass diese Gemeinschaft genau der Weg war, den Gott für seine Heilung vorgesehen hatte. Die Mitglieder der kleinen Gruppe boten ihm nicht nur emotionale Unterstützung, sondern halfen ihm auch, sich selbst besser zu verstehen. Sie konfrontierten ihn mit seinen Schwächen, halfen ihm, seine inneren Wunden zu heilen, und führten ihn auf seinem geistlichen Weg weiter.


Wenn Menschen dir liebevoll auf deine Schwächen hinweisen, ist das ein großer Ausdruck ihrer Liebe. Sie geben dir damit die Chance, dich ganz auf Gott zu verlassen und nicht auf deine eigenen Kräfte.

Durch diese Erfahrungen erkannte Henry, dass das, was er zunächst als „Plan B“ angesehen hatte, in Wirklichkeit Gottes „Plan A“ war. Gott hatte von Anfang an geplant, dass wir durch die Liebe und Unterstützung anderer Menschen wachsen und heilen. Diese Erkenntnis wird durch Vers Epheser 4,16 untermauert: „Von ihm her wird der ganze Leib zusammengefügt und gehalten durch jedes Band des Beistands, wobei jedes Glied in der Kraft, die ihm zugemessen ist, mitwirkt. So wächst der Leib und wird aufgebaut in Liebe.


Eine zweite Familie im Glauben

Kleine Gruppen sind nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Ort der Heilung und des Wachstums. Sie bieten einen sicheren Raum, in dem wir uns öffnen, unsere Schwächen teilen und uns gegenseitig unterstützen können. Diese „zweite Familie“ ermöglicht es uns, tiefer in unseren Glauben einzutauchen und die transformative Kraft der Gemeinschaft zu erleben.


Die Vision für kleine Gruppen

Es ist wichtig, die Bedeutung kleiner Gruppen in der Gemeinde zu erkennen. Sie sind nicht "eine moderne Methode", um Menschen zusammenzubringen, sondern ein wesentlicher Bestandteil dessen, was die Kirche gemäß dem Neuen Testament sein sollte. Kleine Gruppen sind ein Ausdruck der Lehre der Kirche und ein zentraler Bestandteil des geistlichen Wachstums. Durch die Teilnahme an einer kleinen Gruppe können wir eine tiefere Beziehung zu Gott und zu unseren Mitmenschen entwickeln.


1. Petrus 4,10-11: „Gott hat jedem von euch Gaben geschenkt, mit denen ihr einander dienen sollt. Setzt sie gut ein, damit sichtbar wird, wie vielfältig Gottes Gnade ist. Wenn jemand redet, dann rede er so, als würde Gott selbst durch ihn sprechen. Wenn sich jemand für andere einsetzt, dann setze er sich mit all der Kraft und Energie ein, die Gott ihm gibt. Dann wird Gott in allem durch Jesus Christus verherrlicht werden. Alle Ehre und Macht gehören für immer und ewig ihm! Amen.

 

Quelle für diesen Artikel: Cloud, Henry, und John Townsend. Making Small Groups Work: What Every Small Group Leader Needs to Know. Grand Rapids, MI: Zondervan, 2003, 25–30.





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