Nach dem Workshop heute wurde ich tief berührt. Immer wieder kamen junge Menschen auf mich zu und in ihren Augen spiegelte sich eine Frage wider: Wie kann ich einen Unterschied machen? Besonders bewegend war das Gespräch mit einem 14-jährigen Jungen, der offen über seine Zweifel sprach. Mit leuchtenden Augen fragte er:
„Wie erreiche ich meine Freunde? Was kann ich tun, wenn wir uns treffen? Bin ich reif genug? Habe ich genug zu geben? Kann ich sie für Jesus begeistern?“
Diese Fragen trafen mich mitten ins Herz. Sie offenbaren eine Leidenschaft und eine Sehnsucht, die junge Menschen in sich tragen. Gleichzeitig zeigen sie die Unsicherheit, die oft damit einhergeht – ein Gefühl, das viele von uns kennen: den Wunsch, etwas zu bewirken, aber das Gefühl, nicht genug vorbereitet zu sein. Was die jungen Menschen brauchen, ist Begleitung. Sie suchen nach Menschen, die ihre Fragen ernst nehmen, die ihre Sehnsucht verstehen und ihnen dabei helfen, ihren Weg im Glauben zu finden.
In einer Umfrage während des Workshops wurde diese Lücke klar: Von fast 40 Teilnehmern gaben 22 an, einen Mentor zu haben – aber 13 sagten, dass sie sich sehnlichst einen wünschen. Hier ist ein „Gap“ – eine Kluft, die es zu füllen gilt. Die Sehnsucht nach Führung und Orientierung ist da, die Nachfrage nach Menschen, die junge Christen unterstützen können, ist greifbar.
Die Notwendigkeit der Multiplikation
In Gesprächen nach dem Workshop habe ich viele getroffen, die sich leidenschaftlich mit dem Thema Jüngerschaft und Zellgruppen beschäftigen und es in ihren Kontext bringen wollen. Die Notwendigkeit, in Menschen zu investieren, wird immer klarer. Doch es reicht nicht aus, nur punktuell in das Leben Einzelner zu investieren – die Zeit drängt und die Herausforderung ist groß. Was heute gebraucht wird, ist Multiplikation.
Jesus selbst hat uns das beste Beispiel gegeben: Er investierte in das Leben weniger Menschen, gab ihnen sein Herz, seine Zeit und seine Weisheit. Und er tat dies mit einem klaren Ziel – sie so zu befähigen und zu stärken, dass sie wiederum andere erreichen konnten. So entstand eine Bewegung, die die Welt veränderte.
Wir stehen heute an einem ähnlichen Punkt: Wenn wir uns in das Leben von Menschen investieren, tun wir das nicht nur, um Wissen weiterzugeben oder sie auf ihrem Glaubensweg zu begleiten. Wir tun es, um sie zu befähigen, selbst Jünger zu machen. Jüngerschaft bedeutet, Multiplikation zu schaffen, die über uns hinausreicht. Es bedeutet, Menschen auf ihrem Weg zu stärken, sie zu ermutigen und ihnen das Vertrauen zu geben, dass Gott sie gebrauchen kann.
Gemeinsam die Lücke schließen
Vielleicht spürst auch du diese Sehnsucht, etwas weiterzugeben. Vielleicht fragst du dich, wie du einen Unterschied machen kannst. Ich lade dich ein, dir vorzustellen, was möglich ist, wenn wir uns in jungen Menschen investieren, sie ermutigen und begleiten. Stell dir vor, welchen Einfluss wir haben könnten, wenn jeder von uns sich in ein paar Menschen investiert, die dann wieder andere erreichen.
In einer Zeit, in der Orientierungslosigkeit und Unsicherheit unter jungen Menschen oft vorherrschen, brauchen sie Mentoren, die ihnen zuhören, sie fördern und ihnen zeigen, dass ihr Glaube auch das Leben ihrer Freunde verändern kann. Wir können die Kluft schließen und eine neue Generation inspirieren, die von der Liebe Jesu bewegt ist und bereit, ihr Umfeld zu prägen.
Danke an alle, die heute an diesem Workshop teilgenommen haben. Euer Engagement, eure Fragen und euer offenes Herz haben mich zutiefst inspiriert. Durch eure Erfahrungen, Perspektiven und euren Mut habe ich unglaublich viel gelernt. Gemeinsam haben wir uns auf eine Reise begeben, und ihr habt mir gezeigt, wie wertvoll und kraftvoll der Austausch untereinander sein kann.
Ich freue mich darauf, zu sehen, wie wir das, was wir heute entdeckt haben, in die Praxis umsetzen und die Welt um uns herum beeinflussen können.
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