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Wenn wir nur konsumieren, ohne zu investieren, werden wir eine Kirche ohne Zukunft bauen.

Stell dir folgendes vor: Niemand wird ein großartiger Chirurg, indem er nur Medizin studiert oder Operationen beobachtet. Ein angehender Chirurg muss mit einem erfahrenen Arzt zusammenarbeiten, von ihm lernen und unter seiner Aufsicht praktizieren. Genauso funktioniert echte Nachfolge im Glauben.


Wahre Jüngerschaft bedeutet nicht, dass wir einfach nur Gottesdienste besuchen, Predigten hören oder christliche Bücher lesen. Es bedeutet, dass ältere, weisere Gläubige jüngere unter ihre Fittiche nehmen und ihnen beibringen, wie man Christus im Alltag nachfolgt.


Jesu revolutionäres Modell

Jesus hätte seine Zeit ausschließlich damit verbringen können, zu den Massen zu predigen und Wunder zu vollbringen. Stattdessen investierte er den Großteil seiner Energie in zwölf gewöhnliche Männer. Er behandelte sie wie eine Familie, nahm sie überallhin mit, liebte sie, korrigierte sie, gab ihnen Aufgaben und lehrte sie, andere zu lehren.


Dieses Muster zieht sich durch die gesamte Bibel: Mose lernte von seinem Schwiegervater Jethro, Josua von Mose, Elisa von Elia. Paulus beauftragte Timotheus: "Was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig sind, auch andere zu lehren." (2. Timotheus 2,2)


Die drei Merkmale eines wahren Jüngers


Ein echter Jünger sucht aktiv nach:

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  1. Einer persönlichen Beziehung zu Jesus - Die vertikale Dimension

  2. Einer Beziehung zu einem älteren, weiseren Gläubigen - Die Dimension des Lernens

  3. Beziehungen zu jüngeren Gläubigen, in die er investieren kann - Die Dimension der Multiplikation


Fehlt eine dieser Dimensionen, ist unsere Nachfolge unvollständig. Alle Jünger sind Gläubige, aber nicht alle Gläubigen sind wahre Jünger.


Lehrer oder Jüngermacher?

Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen einem Lehrer und einem Jüngermacher:


  • Ein Lehrer teilt Informationen mit. Ein Jüngermacher teilt sein Leben mit.

  • Ein Lehrer zielt auf den Kopf. Ein Jüngermacher zielt auf das Herz.

  • Ein Lehrer misst Wissen. Ein Jüngermacher misst Glauben.

  • Ein Lehrer ist eine Autorität. Ein Jüngermacher ist ein Diener.


In unseren Zellgruppen müssen wir über die bloße Wissensvermittlung hinausgehen. Das bedeutet, dass wir unser Leben mit anderen teilen, verletzlich sind und unsere Zeit, Energie und Ressourcen in andere investieren.


Die Frucht der Nachfolge

Gottes Hauptanliegen ist nicht, dass wir erfolgreicher werden oder mehr Besitz anhäufen. Er möchte, dass wir ihn tiefer kennenlernen, ihm treuer gehorchen und die Zahl der Menschen in seinem Königreich vervielfachen, indem wir die geistliche Tiefe und den Charakter seiner Kinder entwickeln.


Es reicht nicht, nur ein Zweig am Weinstock zu sein - wir müssen Frucht tragen. Es genügt nicht, nur ein Baum zu sein - wir müssen ein Baum sein, der an Wasserbächen gepflanzt ist und Früchte hervorbringt. Wir sind berufen, geistliche Eltern zu werden, die andere im Glauben hervorbringen.


Eine persönliche Geschichte

Ich möchte die Geschichte von Andreas teilen. Er war zunächst ein Jünger von Johannes dem Täufer, wurde dann ein Jünger von Jesus und führte schließlich seinen Bruder Simon Petrus zu Jesus. Diese einfache Kette der Jüngerschaft - von Johannes zu Andreas zu Petrus - veränderte die Welt.


So ähnlich erging es auch T.E. Koshy, der durch die Liebe seiner Mutter zu Christus kam und dann durch einen Mann namens Bakht Singh tiefer in die Nachfolge geführt wurde. Koshy beschreibt, wie er Zeuge des hingebungsvollen Lebens, des Gebets und des Dienstes dieses Mannes wurde und wie das sein eigenes Leben für immer veränderte.


Die Gefahr der geistlichen Unfruchtbarkeit

Eine Warnung: Eine Generation, die keine geistlichen Nachfolger hervorbringt, verursacht geistliche Unfruchtbarkeit in der nächsten Generation. Wenn wir nur konsumieren, ohne zu investieren, werden wir eine Kirche ohne Zukunft bauen.


Wenn wir nur konsumieren, ohne zu investieren, werden wir eine Kirche ohne Zukunft bauen.

Die Herausforderung

Es reicht nicht aus, immer näher an Christus heranzuwachsen oder sogar jemanden zu haben, der in dein Leben investiert. Du musst ein Risiko eingehen und andere unter deine Fittiche nehmen. Du musst deine Zeit, dein Talent und deinen Schatz in das Leben anderer investieren.


In unseren Zellgruppen sollten wir uns nicht auf die Menge konzentrieren, sondern darauf, einzelne "Bäume" zu pflegen, bis sie Früchte tragen. Der Erfolg einer Zellgruppe wird nicht an der Anzahl der Teilnehmer gemessen, sondern an der Anzahl der Jünger, die sie hervorbringt.


Fazit

Wahre Jüngerschaft ist keine Option – sie ist das Herzstück des Auftrags, den Jesus uns gegeben hat. Sie erfordert Hingabe, Opfer und echte Beziehungen. Sie fordert uns heraus, über uns selbst hinauszuschauen und in andere zu investieren.


Ich möchte dich heute herausfordern: Wer ist dein "Paulus", der in dich investiert? Und wer ist dein "Timotheus", in den du investierst? Ohne diese beiden Beziehungen ist unsere Nachfolge unvollständig.

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